Sonntag, 20. Dezember 2009

schnee, feuer und glühwein


unser vor zufrierenden, platzenden wasserleitungen gerettetes haus empfängt uns mit einer temperatur, die meine oma immer überschlagen genannt hat; draußen ist es dafür immer noch klirrend kalt. nach drei stunden heizen ist es warm im haus.

und auch auf unserer terrasse kann man es jetzt am feuer gut aushalten. und außerdem gibt es ja selbstgemachten glühwein für unsere gäste, die an diesem vierten adventssonntag zu uns finden - einige davon zum ersten mal...

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Freitag, 18. Dezember 2009

frostalarm und winterdienst

wer denkt denn daran, ende oktober schon die wasserleitungen leerlaufen zu lassen und die abflüsse mit frostschutzmittel zu sichern? und wer glaubt denn, daß es noch vor weihnachten eine derartige klirrende und mehrere tage anhaltende kälte gibt?

nach einigen tagen und nächten mit deutlichem frost bekam ich heute abend panik. ja, wir sind übermorgen im gartenhaus und werden heizen. aber für heute nacht, morgen und morgen nacht sind bis zu minus 17 grad angekündigt - panik!

also rufe ich den ex-bauleiter an und hinterlasse eine nachricht auf der mailbox. eine stunde später rufe ich den tischlerfreund an und frage ihn, was er denkt. mhm, sagt er. naja. mhm. schon sehr kalt. mhm. oh himmel! na, sagt er, ich rufe mal den ex-bauleiter an. mal sehen, was er sagt. zur not können wir ja mal hinfahren...

fünf minuten später ruft die floristenfreundin an: der bautischlerfreund und der ex-bauleiter fahren ins gartenhaus und lassen die stränge leerlaufen. oder heizen. oder beides. jedenfalls hätte der tischlerfreund zwei flaschen bier mitgenommen, falls es länger dauert.

da fahren sie, durch zehn zentimeter schnee und ungeräumte straßen; einen schlüssel zur villa hildegard hat ja jeder von ihnen - und hilfsbereitschaft und eine spur abenteuerlust und tätige freundschaft. es ist kurz vor weihnachten und wir haben einen eigenen winterdienst, gott sei dank!

ps: soeben ein anruf vom tischlerfreund. sie würden gerade die einrichtung verheizen und es sich am kaminofen gemütlich machen. ja, was denn? na sicher würden sie den kaminofen heizen, sie trinken doch ihr bier nicht im kalten! und außerdem wäre das propangas so gut wie alle. er würde dann morgen gleich eine neue flasche besorgen...

pps: natürlich verheizen sie nicht die einrichtung. holz ist nämlich genug da!

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Freitag, 14. August 2009

der erste besuch und sein dankeschön

hast du das wirklich ernst gemeint? fragte mich neulich ein freund, der mich telefonisch im garten während unserer sommerfrische erwischt hatte. könnte ich wirklich mal ein paar tage in der villa hildegard sein? ja, sicher, gern, antwortete ich. und du willst tatsächlich kein geld dafür? richtig, wir wollen kein geld dafür, wir überlassen es unseren gästen, wie sie sich erkenntlich zeigen möchten. im zweifel wäre wein immer eine passende währung... in diesem fall aber erhielten wir dann also - neben anderen aufmerksamkeiten - ein sehr kreatives und nützliches dankeschön, das der freund auf dem markt in unserer gartenstadt erstanden hatte:

großartig, nicht wahr?! und nicht das erste produkt, das den namen meiner oma trägt. vor einigen wochen schon kam der gartenherr grinsend aus dem biosupermarkt nach hause und hatte dies gefunden:

nun benötigen wir nicht wirklich fertig-gewürz-mischungen, um unseren salat anzureichern, aber bei diesem namen konnte er einfach nicht widerstehen!

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Sonntag, 24. Mai 2009

geranium macrorrhizum 'krankenhaus'


18.5.2008

heute

der storchschnabel, den ich vor einem jahr oben am verlassenen krankenhaus ausgegraben und in unserem garten gleich rechts neben der pforte gepflanzt habe, hat nicht nur die ganze ihm zugedachte fläche zugewachsen, er blüht nun auch prächtig.

für mich ist das eine wiedergutmachung; habe ich doch mit ungefähr drei jahren in diesem krankenhaus meine entzündeten mandeln verloren und mich in der knappen woche, die ich dort bleiben mußte, ganz schrecklich einsam gefühlt. besonders nachts, wenn ich in meinem gitterbettchen plötzlich wach wurde, umstanden von vielen anderen gitterbettchen mit anderen kindern darin. und ganz allein. nur etwas licht schien vom flur durch das fenster in der tür in das große kindergitterbettchenzimmer...

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Mittwoch, 13. Mai 2009

der tapfere ritter aruncus


es war einmal ein tapferer ritter mit dem namen aruncus, der lebte im beet neben dem weg im garten der villa hildegard. von seinen freunden wurde er waldgeißbart genannt, was er zwar ihnen zuliebe akzeptierte, aber nie ganz passend fand, hatte er doch in seinem ganzen leben noch keinen wald gesehen.

es begab sich im jahr 2007, als ritter aruncus im kampf gegen einen kleinen, aber starken bagger und zwei menschliche wesen unterlag: die baggerschaufel griff nach seinem wurzelballen mitten im sommer, als sein helmbusch in schönster blüte stand, und riß ihn weg von seinem vertrauten platz. unsanft in einer wiesenecke des gartens abgestellt, mußte er seine ganze lebenskraft zusammennehmen, um zu überleben. seine stolzen blüten vertrockneten, er verlor viele seiner schönsten blätter. nach einigen tagen - oder waren es wochen? - wurde er an seinen alten platz im beet zurückgeworfen. auch dieses mal griff die baggerschaufel unbarmherzig zu. das war zu viel für ihn und er gab auf. seine lehnsherren bedauerten sein ableben sehr, rührten aber seinen körper nicht an, da sie mit anderen schlachten beschäftigt waren...

der sommer endete, der herbst kam, ein milder winter folgte, und im frühjahr 2008 erwachte der ritter aus seinem todesähnlichen schlaf und zeigte in alter treue mit einzelnen kleinen blättern, daß er am leben war. da seine lehnsherren immer noch zweifelten, steckte er sich mit aller kraft im sommer wieder einige kleine blüten an seinen helmbusch. er lebt, er lebt, rief da der ganze garten, und auch die menschen glaubten wieder an ihn. sie glaubten so sehr an seine kraft und treue, daß sie beschlossen, ihn im herbst 2008, zu einer zeit, als die nächte schon lang und die tage neblig waren, an einen neuen platz im garten zu stellen. heraus aus der prallen sonne des sommers, hinein in eine halbschattige ecke zu könig thuja und prinz cotoneaster.

es war eine freude, die doch auch mit schmerz verbunden war, denn er wurde geteilt, viergeteilt sogar, mit scharfem spatenstich. ein tiefer zweifel an der güte seiner lehnsherren überkam ihn. aber die teile seines körpers wurden mit nur geringem abstand am neuen platz gepflanzt, er bekam gute erde, eine behagliche mulchschicht gegen den kommenden winterfrost, und seine neuen nachbarn sprachen ihm gut zu. in dieser ungewohnten nähe der gehölze verstand er beim grübeln in langen, harten frostnächten endlich, warum seine freunde ihn immer waldgeißbart nannten.

im frühling ließ er sich viel zeit und befragte sein herz sehr gewissenhaft darüber, wann er sich zeigen sollte. ein bißchen genoß er wohl auch die ungewohnte aufmerksamkeit, die ihm zuteil wurde; denn jedesmal, wenn seine lehnsherrschaft im garten weilte, besuchte sie ihn, sprach mit ihm in einem ihm unbekannten ton, und schob mit sanften händen die mulchschicht zur seite, um zu sehen, ob er noch lebte.

da beschloß er, das leben zu feiern, seinen dienst wieder aufzunehmen, und zeigte sich fortan jedes mal beim besuch seiner menschen ein stück größer und schöner und grüner und saftiger. und im mai beschloß er, daß es zeit sei, der welt mit dem schönsten stolz eines ritters aruncus dioicus - denn das war sein voller name - die ehre zu erweisen. und eine fülle von blütenknospen für seinen helmbusch hervorzubringen.

sieh nur! sagte die lehnsherrin zum lehnsherren, als sie ihn so erblickte: er reicht mir schon fast wieder bis zur brust! glücklicherweise können menschen nicht sehen, wenn pflanzen erröten, dachte sich da der kraftstrotzende ritter. und nahm sich vor, glücklich und zufrieden bis ans ende seiner tage zu leben.

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Donnerstag, 20. November 2008

geburtstagsbesuch mit übernachtung

heute vor einem jahr saß meine mama noch auf einer baustelle, in diesem jahr sieht sie nun alles in fertigem zustand und verbringt sogar eine nacht in unserem gartenhaus.

beim rundgang durch den garten entdeckt sie die erste blüte an einer helleborus, die ich als eine der ersten pflanzen vor monaten hier gesetzt hatte. ich hätte sie übersehen, da ich jetzt noch nicht mit einer blüte rechnete.

das war allerdings die kleinste überraschung, die meine mama in ihrer alten studienstadt erwartete - aber darüber wird hier diskret geschwiegen... jedenfalls hat ihr alles gut gefallen; wir haben noch zusammen den vorhang aufgehängt, den sie mir aus einem stück stoff aus den fünfziger jahren, das ich günstig im internet ersteigert habe, genäht hatte. nur geschlafen hätte ich gern ein bißchen länger, aber wie soll das gehen, wenn man mit der mama bis morgens halb fünf am kaminofen sitzt und schwatzt?

ps: wie gut, daß ich dieses weblog führe! so konnte ich damit eben herausfinden, daß ich die jetzt blühende helleborus am gründonnerstag, den 20. märz 2008 von meiner floristenfreundin geschenkt bekommen habe. der tag, an dem der gartenherr geburtstag hatte. und nach exakt acht monaten entdeckt meine mama an ihrem geburtstag die erste blüte! die zeit der guten zeichen ist wieder angebrochen...

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Montag, 20. Oktober 2008

stauden ohne ende

heute nachmittag wieder so ein glücksmoment, wo man sich fühlt wie ein kind, das im kaufhaus eingeschlossen wird: in einem großen staudengarten an unserem wohnort waren überzählige pflanzen abgestochen worden und warteten nun darauf, daß sie jemand haben möchte. in töpfe und tüten gesteckt, beschriftet und mit dem fahrrad nach hause gefahren und erst einmal auf dem balkon gelagert sind nun:

ein großer ballen geranium endressii
ein ebenso großer ballen geranium himalayense
ein geranium cinereum 'ballerina'
zwei veronica gentianoides
ein ajuga reptans
ein großer ballen polygonum affine
ein chrysanthemum arcticum
eine luzula sylvatica 'marginata'
drei carex morrowii
ein saxifraga x urbium 'elliott's variety'
eine valeriana officinalis (baldrian)
eine kleinwüchsige margarite und
zwei namenlose chrysanthemum, die recht hoch werden und kräftig-rosa blühen

es gab auch noch große horste verschiedener gräser, einige davon zwei meter hoch und mit so großen ballen, daß ich sie alleine wohl nicht bewegen könnte. wenn ich wollte, könnte ich davon auch noch etwas bekommen, aber wenn, dann hole ich mir die gräser erst kurz, bevor wir wieder in den garten fahren, mit dem auto ab. fahrradfahren ist mit diesen riesen nicht mehr zu machen...

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Freitag, 3. Oktober 2008

allein und zufrieden

der perfekte gartenabend nach einem perfekten gartentag sieht so aus: am geheizten kaminofen sitzend, nach dem einfachen abendessen eine flasche rotwein auf dem tisch, gedimmtes licht und kerzen; von ferne höre ich immer mal das gedämpfte geräusch eines zuges, der über das nahegelegene viadukt fährt; die beine hochgelegt und in die gartenstrickjacke gewickelt lese ich in dem buch, das ich mir gestern bei meiner floristenfreundin geliehen habe. der geheime garten von frances hodgson burnett.

ich kannte den film, ein wunderbarer film, und nun das buch ist noch schöner - einfach und poetisch erzählt.

morgen wird mich jemand fragen, ob das nicht sehr traurig und langweilig sei, so allein im garten und dann abends so allein im gartenhaus. nein, sag ich, gar nicht, es ist ganz herrlich! nicht immer, aber manchmal schon...

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Sonntag, 21. September 2008

geburtstagsfrühstück mit übernachtungsgast


wie sich herausstellte, gebührt der dank für die pflaumenmarmelade nicht nur der floristenfreundin, sondern auch dem bautischlerfreund: sie hat die pflaumen geerntet und er hat die marmelade gekocht. und zum glück hat eine filiale unserer favorisierten kleinstadtbäckerei auch am sonntag geöffnet, so daß wir nicht nur frische brötchen, sondern auch kuchen für den nachmittag haben.

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Montag, 8. September 2008

pflaumenmarmelade, unaufgefordert

hast du eine leiter, fragt die freundin am telefon. ähm, du meinst im garten? jaja, im schuppen! gut, sagt sie. warum, frag ich. na, ich will morgen nochmal in deinen garten und die restlichen pflaumen ernten, sagt sie. und: gestern hab ich mir nur den hocker genommen und deine schüssel und gepflückt, wo ich rankam und vier gläser pflaumenmarmelade gekocht.

oh! sag ich. schön, dann kommen sie nicht um, die pflaumen. ja, die müssen jetzt runter, sagt meine freundin. ja, sag ich, dann habt ihr ja genug pflaumenmarmelade, sehr schön! wir? wieso wir, sagt sie, die ist für dich! für mich, wieso für mich, nö oder, du kannst doch nicht für mich meine pflaumen ernten und marmelade kochen und die mir dann auch noch schenken! die eßt mal schön selber auf!

ach quatsch, sagt sie, wir essen kaum marmelade!
na gut, sag ich, dann bezahle ich in rotwein!
nö.
doch.
ach quatsch!
doch. doch!
na gut. sagt sie. wenn's sein muß...
muß sein, sag ich, punkt.

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Samstag, 2. August 2008

schwiegermutterglück

meiner schwiegermutter gefällt es: der garten, das haus, die einrichtung, die lage, der blick, der grill. nur die bratwurst scheint ihr nicht so gut zu schmecken wie erhofft. und dabei hat sie sich am nachmittag mit großer hingabe der unkrautvernichtung zwischen den terrassenplatten hingegeben und sich dabei ordentlich appetit erarbeitet...

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Mittwoch, 16. Juli 2008

anfängerglück

stellen sie sich vor, sie wären mit einer gelernten staudengärtnerin und studierten landschaftsarchitektin in einer person bekannt, deren garten sie zwar selten sehen, aber immer sehr bewundern. und diese frau würde sie einladen, damit sie sich aus ihrem garten aussuchen können, was sie wollen. weil sie im kommenden herbst pflanzen abstechen muß, da jetzt mittlerweile alles etwas eng geworden ist, und ehe sie das zeug auf den kompost schmeißt, könnten sie es ja auch haben.

dazu würden tee und handgemachte pralinen gereicht, die kleine katze, die erst letzte woche mutterlos aufgefunden wurde, würde dazu auf dem arm der gärtnerin durch den regennassen garten getragen werden, und während sie sich in aller ruhe aussuchen, was sie haben möchten, würde die babykatze ununterbrochen pupsen und die gärtnerin würde immer lachen und ja sagen. ja, kannste haben! willste nich auch davon noch was?

na? das wäre doch schon ein recht paradiesischer mittwochnachmittag, oder nicht?! und obendrauf gibt es noch jede menge tips und ideen. und dann auch noch entflammender ehrgeiz, nachdem sie der gärtnerin ein paar fotos ihres gartens gezeigt hätten. während die katze mit ihren schnürsenkeln spielt und - klar - immer noch pupst wie ein weltmeister...

und zum schluß zeichnet die gärtnerin mal eben so aus der hand einen plan ihres gartens, findet es großartig, ihr wissen endlich wieder hervorholen zu können, da sie heute in einem anderen genußberuf arbeitet, und schickt sie nach hause mit der aussage, sie würde jetzt mal ein paar vorschläge erarbeiten für sie, inklusive pflanzplänen.

wie fänden sie das? sehr fein! schlecht für die staudengärtner, die mir im herbst weniger pflanzen verkaufen können, das ist klar. als ausgleich dafür werde ich dann eine baumschule ein bißchen glücklicher machen...

hier meine kurz notierte bestell-liste, damit ich es nicht vergesse. (allerdings bekomme ich demnächst noch eine deutlich längere liste mit pflanzen von der gärtnerin, wenn sie ein bißchen über meinen garten nachgedacht hat. ha!)

salvia nemerosa
salvia officinalis purpurascens
veronica - ehrenpreis
kugeldistel
thymian, diverse

merkzettel:
abgeraten hat sie mir von hasel - wenn schon hasel, dann nur bluthasel, der würde nicht so groß. für die rechte seite neben der sitzgrotte, die noch im schatten des flieders liegt, riet sie mir zu einer kletterhortensie (hydrangea petiolaris), die sich dort gut an den holzlatten des zauns festhalten könnte - schöne idee! meine maiglöckchen sollte ich auch nach ihrem rat dringend bekämpfen, einen teil davon könnte ich ja in den fliederschatten und -druck umsetzen. wunderschön bei ihr war auch der borretsch, dessen blüten sie für alles mögliche in der küche benutzt. ich fand, das ihr borretsch einfach eine besonders attraktive pflanze ist. und überall in ihren beeten wächst rauke, die sich immer wieder selbst versamt. einige mögen es ja lästig finden, einzelne raukeblätter aus staudenbeeten heraus zu ernten, aber ich finde die vorstellung sehr verlockend.

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Dienstag, 8. Juli 2008

der garten in meiner küche


meine floristenfreundin ist in den letzten jahren zu einer richtig guten fotografin geworden. besonders gut gelingen ihr fotos von - na, was sonst? - blumen. sie schickte mir im frühjahr mit der post ein wunderschönes bild meiner eigenen traubenhyazinten, die sie eben mal so nebenbei fotografierte, als sie uns im garten besucht hatte.

und da kam mir die idee, endlich die schönen bilderrahmen zu nutzen, die ich geschenkt bekommen hatte, diese mit den bildern meiner freundin zu füllen und in die küche über den kleinen tisch zu hängen, an dem ich so oft sitze. also beantragte ich bei der künstlerin eine serie blumenbilder - aber nur aus meinem garten! und bitte alle im hochformat. sie war ganz begeistert von der idee und erweiterte sie noch in die richtung einer wechselausstellung: für jede jahreszeit fünf bilder aus meinem garten. als bezahlung wurde eine kiste guter rotwein akzeptiert, allerdings mußte ich hartnäckig darauf bestehen!

auf dem foto ist nun die erste serie "spätfrühling - frühsommer" zu sehen. und da wir in unserer küche vor kurzem den rest der innenfarbe aus dem gartenhaus verstrichen haben, ist dieses stück wand nun wirklich eine wunderbare verbindung zu unserem garten für mich.

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Donnerstag, 12. Juni 2008

der erste holunderblütensirup


am dienstagabend hatte ich vor unserer abfahrt dreizehn schöne blütendolden vom holunder an der gartenpforte geschnitten. vier stunden später zuhause habe ich die dolden kopfunter in eine große schüssel gelegt, mit einem liter siedenden wasser, einem kilo zucker und 20 gramm zitronensäure überschüttet und umgerührt, bis der zucker gelöst war. dann mit einem handtuch abgedeckt und stehengelassen.

zwei tage später das ganze durchseien, aufkochen und in saubere flaschen abfüllen: der erste holunderblütensirup aus dem eigenen garten! die eher dunkle farbe kommt daher, daß ich nicht genug weißen zucker hatte und etwa ein drittel mit braunem zucker ergänzt habe. der geschmack ist phantastisch!

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Sonntag, 4. Mai 2008

der garten denkt, der mensch lenkt

und mein garten denkt sich: mhm, es wäre doch schön, etwas mehr holunder zu haben. schließlich habe ich gesehen, wie die gartenherrin fast geweint hat, als ihr vater vor anderthalb jahren den holunder an der pforte abgesägt hat, einfach so. also mag sie holunder, also bekommt sie mehr davon! wie wäre es hier, am zaun zum nachbarn? mit dem einen meter abstand zur forsythie sollte man ja leben können, die muß ja eh mal verjüngt werden!

und so kommt es, daß ich mich, nachdem ich die aufschießenden gehölzstangen als holunder identifiziert habe, über den perfekten standort freue, den der garten dafür gewählt hat. ein bißchen mehr sichtschutz ist mir dort willkommen, aber ich möchte keinesfalls die gesamte grundstücksgrenze mit einer geschnittenen hecke schließen und mich dann wie in einer plattenbauwohnung fühlen. ich mag ja meine nachbarn!

diese eichhörnchen - niedlich und immer schlampig! aber diese eine vergessene haselnuß hier, die könnte ich doch aufgehen lassen. sie ist zwar mitten im knallerbstenstrauch gelandet, aber den hat die frau ja sowieso schon zurückgeschnitten, weil er die rose so bedrängt. ein wunder ist das überhaupt, daß sich meine gartenherrin und ihre nachbarn noch nicht gestritten haben über den knallerbsenstrauch am maschendrahtzaun. nette leute! aber so auf dauer ist das doch keine lösung hier, oder? die kastig geschnittene thuja-hecke vom nachbarn, die dann im 90-grad-winkel in die geschnittene ligusterhecke übergeht, könnte schon etwas auflockerung vertragen. guck mal, hier: einen meter hat er schon geschafft, dein neuer haseltrieb!

und wieder die perfekte pflanze am perfekten standort! haselnuß wollte ich sowieso pflanzen, einen bluthasel sogar hinter das haus, um die sicht aus dem badezimmerfenster auf die nicht so schöne nachbarslaube abzudecken, und für die eichhörnchen natürlich. aber hier? auf die idee, uns an die ecke der terrasse einen zu setzen, wäre ich nicht gekommen - großartig!

was sich mein garten allerdings bei den gefühlten millionen löwenzähnen und ahornsämlingen denkt? vielleicht: och, ein bißchen abrackern schadet doch nicht, so ganz ohne erorberungslust wäre es doch auch fade, oder? und guck mal, da hinten an der sitzgrotte, wo noch so viel offener boden ist, da laß ich dir jetzt ein vinca major wachsen. das ist ein wucherer? na, besser kannst du es doch nicht treffen an dieser stelle! stimmts?

stimmt. und blühen tut's auch schon. was für ein kluger garten du doch bist!
gern geschehen.

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Donnerstag, 1. Mai 2008

blumen aus dem garten für oma hildegard

ich versuche jedes jahr, am 1. mai hier zu sein. das ist der geburtstag meiner oma, und seit sie gestorben ist vor elf jahren, gehen wir jedes jahr an diesem tag morgens an ihr grab und bringen ihr blumen. und jedes jahr telefoniere ich vorher mit meiner floristenfreundin, damit sie mir einen strauß vorbereitet, weil ihr laden am 1. mai natürlich geschlossen ist.

dieses jahr brauche ich keine blumen von dir, sage ich am telefon. wie bitte? du kannst doch nicht ohne blumen an das grab deiner oma gehen, sagt sie und klingt erschrocken. mach' ich auch nicht, sag ich: dieses jahr bekommt die oma blumen aus ihrem eigenen garten!

und so schneide ich an diesem morgen ihre schönsten und noch taufeuchten roten, gelben und auch ein paar orangefarbene tulpen (oh ja, meine oma mochte es farbstark, ähem), wickele sie in zeitungspapier und fahre mit meinem fahrrad zum ersten mal von ihrem garten, der nun mir gehört, quer durch die kleine stadt zum friedhof. wie schön, diesen tag so zu beginnen und zu begehen!

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Mittwoch, 9. April 2008

blumen aus dem garten


meine oma hat sich immer blumen aus dem garten mit nach hause genommen. ich erinnere mich daran, daß wir den garten nie ohne einen gepackten beutel verlassen haben, und oben heraus guckte immer ein strauß in zeitungspapier eingewickelter blumen. vom garten bis zur wohnung meiner oma waren es damals nur etwa zwei kilometer, aber auch die zweihundertdreiundsechzig kilometer längere fahrt zu uns nach hause haben die osterglocken und traubenhyazinthen gut überstanden.

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Samstag, 5. April 2008

mit hummeln im hintern

und einem freien wochenende vor uns haben wir uns gestern abend entschieden, heute spontan in unseren garten zu fahren. hätten wir zum zeitpunkt unserer entscheidungsfindung nicht schon jeder das ein oder andere glas wein getrunken, wären wir wohl noch am selben abend aufgebrochen.

dieser vierzehntägige rhythmus wird sich nicht durchhalten lassen, und wir werden das auch nicht immer so wollen. aber im moment gibt es noch soviel arbeit im garten, der ja im baujahr 2007 sehr gelitten hat, daß wir am liebsten jeden freien tag hierher kommen würden. wir sind garten-verliebt und haben - ja, eben - hummeln im hintern. und im garten sowieso.

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Donnerstag, 20. März 2008

der erste geburtstag


nach nur zehn tagen sind wir schon wieder hier, um geburtstag und dann ostern zu feiern. das wetter: winterlich. der erste geburtstagsbesuch am morgen ist der essenkehrer - er hätte rauch gesehen und wolle mal nach dem rechten schauen. außerdem sei er eben mit seinem auto bis fast in den fluß gefahren und suche jemanden, der ihn rausziehen könne. können wir nicht mit unserem kleinen auto. macht nix, sagt er, ich finde hier schon jemanden. schön haben sie es hier, ja, der schornstein sei bei ihm angemeldet. wie oft er denn zum kehren kommen werde, frage ich ihn. naja, sagt er, wenn sie immer hier wohnen würde, käme ich einmal im jahr, kostet fünfzehn euro. aber so? ich lasse ihnen meine telefonnummer da, und wenn sie das gefühl haben, der schornstein sollte mal gekehrt werden, rufen sie einfach an. sprichts und ich übertrage beim abschied noch ein bißchen glücksdreck von ihm auf das geburtstagskind.

dann schnell zur werkstatt unseres tischlerfreundes fahren, um eine kiste brennholz zu erbitten. die letzte! sagt der freund, nehmt sie nur! weiter zum einkaufen, wo ich beim lieblingsbäcker meine schulden bezahle - meine freundin hat's vergessen, obwohl sie es beim letzten mal angeboten und ich ihr geld gegeben hatte, und wird sich dafür später in grund und boden schämen... sie kann sich sehr darüber ärgern, solche dinge zu vergessen. ich nicht.

ab in den blumenladen zu ihr, um gemeinsam mittag zu essen. sie öffnet eine flasche sekt für alle: schließlich sei gründonnerstag, jemand hätte geburtstag und überhaupt - prost! ich bekomme zwei helleborus-pflanzen geschenkt, die im wirtschaftshof unverkauft im regal dümpeln, nebenbei stellt sich heraus, daß eine angestellte der freundin mit dem essenkehrer verwandt ist, und uns fällt ein, daß wir beim lieblingsbäcker junior noch dringend geburtstagskuchen kaufen müssen.

im gartenhaus schnell die restlichen türen an die küchenschränke geschraubt, aufräumen, geschirr einräumen, kaffee kochen und dann kommt papa und wir essen rührkuchen mit eierlikörguß im endlich warmen haus.

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Samstag, 8. März 2008

bitte lassen sie anschreiben!

wie ich dort schon einmal geschrieben habe, sind kleinstädte etwas besonderes, bieten viele vorteile und verlangen eine angepaßte verhaltensweise. heute vormittag allerdings hat diese kleinstadt bewiesen, daß sie eine besonders besondere kleine stadt ist:

ich fahre einkaufen in meinen örtlichen lieblingssupermarkt. ein kleiner nachbarschaftsmarkt mit einem sehr guten, großen und günstigen angebot an bio-lebensmitteln, einem extra-getränkemarkt und - entscheidender vorteil - einem backwarenstand meines favorisierten bäckers in dieser stadt. der backt noch, der weiß noch, wie das geht, führt seinen eigenen natursauerteig für die brote, hat auch höchst schmackhaften kuchen und produziert im herbst den besten zwiebelkuchen der stadt.

als ich zuerst im getränkemarkt eine kasten bier kaufe, stelle ich fest, daß ich keinen cent bargeld dabei habe, nur meine ec-karte. hier ist das kein problem, im supermarkt auch nicht, aber wie kaufe ich nun brot und brötchen? ich schleiche mit dackelblick an den backstand und erkläre mich: ich könne ja wohl nicht mit ec-karte bezahlen? nein, das geht leider nicht, sagt die verkäuferin. aber, sagt die verkäuferin, ich kann das gern anschreiben für sie, kommen sie denn öfter mal hier einkaufen?

äh, mhm, ähem, ich bin völlig überrascht. naja, sag ich, wenn ich in der stadt bin, dann komme ich immer hierher, aber das ist nur so alle vier bis sechs wochen. kein problem, sagt die verkäuferin, das machen wir schon, ich schreib's auf einen zettel, der liegt hier in der kasse und sie bezahlen beim nächsten mal.

aber, äh, naja, sag ich, sind sie sicher, sie kennen mich ja nicht, ich meine, na gut, das nächste mal bin ich vielleicht schon ostern wieder da, dann käme ich auch einkaufen. doch doch, das können wir machen, sagt die frau und dann sagt sie: bitte lassen sie doch anschreiben! ich freue mich, ihnen zu helfen, und sie sollen doch brot haben! sie hat bitte gesagt! bitte lassen sie doch anschreiben!

während sie brot und brötchen einpackt, erzähle ich ihr als gegengabe und um meiner großstädtischen verwirrung herr zu werden, weshalb ich alle paar wochen hier bin, vom gartenhaus meiner oma, daß ich geerbt und ausgebaut habe, daß ich als kind ja hier aufgewachsen sei, aber eben seit vielen jahren in einer anderen stadt lebe...

und dann schreibt sie drei euro zwanzig und meinen namen auf den zettel und sagt, der name käme ihr tatsächlich bekannt vor, den würde sie schon gehört haben. ja, sag ich, ist eine alte familie hier in der stadt. schön sagt sie, schönes wochenende, ich freue mich, daß ich ihnen helfen konnte.

ps: als ich die geschichte abends der freundin erzähle, sagt die sofort: daran gewöhnst du dich noch. und: das kann ich doch bezahlen für dich! dann muß der bäcker ja nicht bis ostern warten! ich bin erleichtert, ich wäre sonst die nächsten anderthalb wochen mit diesem mantra im kopf herumgelaufen: ich muß noch drei euro zwanzig bezahlen, ich muß noch drei... und das bin ich eben noch nicht gewöhnt.

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Donnerstag, 6. März 2008

wiedersehen im märz

gute zwei monate sind vergangen, bevor wir morgen endlich wieder zur villa hildegard fahren. der tischler hat nämlich versprochen, morgen bzw. übermorgen die badtür und die arbeitsplatte einzubauen, und darauf haben wir gewartet.

um die vorfreude zu steigern, mache ich eine liste der dinge, die wir noch nicht (besser gesagt nur auf fotos) gesehen haben: das halogen-lichtseilsystem. die lichtschalter. den riegel und das sperrholz, die die schuppentür sichern. den fertigen weg an der westseite, die halbfertige terrasse. die fachmännisch beschnittenen obstbäume. den großen haufen schnittholz, der jetzt auf der wiese liegt. und alles andere, was in der zwischenzeit im garten schon wieder gewachsen ist und aus der erde guckt.

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Samstag, 9. Februar 2008

verwirrte bauleiter und mutige tischler

die floristenfreundin, zurückgekehrt von ein paar tagen urlaub im schnee, ruft an: sie vermißt ihre freunde, wann wir denn mal wieder kämen? das hängt von deinem mann ab, sag ich. wir brauchen eine badezimmertür! und eine arbeitsplatte! und die öffnungsscheren der giebelfenster...

ich geb ihn dir, sagt sie, aber natürlich erst, nachdem wir beiden frauen ausgiebig getratscht haben. die sind drin, sagt der bautischlerfreund, und meint die scheren (das sind die dinger, die machen, daß unsere beiden giebelfenster beim aufklappen nicht komplett nach unten fallen, sondern eben angekippt stehen bleiben). achso, sag ich, während deines urlaubs? hat dein geselle? ich denke, das geht nicht alleine?

dochdoch, sagt der tischler, ging schon. aber der bauleiter war verwirrt, weil er der meinung war, daß da ein öffnungsgestänge dran müßte. nö, ach nö, sag ich, das hatten wir doch schon vor monaten abgewählt. weiß ich, sagt der tischler, aber der bauleiter hat meinen vater angerufen, und mein vater hat mich angerufen und war ganz aufgeregt deswegen. im urlaub! oops, sag ich, sorry. na, sagt der tischler, nicht so schlimm, hat sich alles aufgeklärt, weil: ich war mir sehr sicher. mit recht, sag ich.

aber, sag ich, das ist ja nett, daß ich so nebenbei erfahre, daß endlich die öffnungsscheren an den giebelfenstern sind! gern geschehen, sagt der tischler.

und dann wird er ganz mutig und fragt, wann wir denn endlich mal wieder kommen. und ich sage, er soll froh sein, daß ich nicht in seiner küche sitze, weil ich ihn sonst ein bißchen am hals würgen würde! grrr! ja, meint er, er sei doch tatsächlich ganz froh, daß wir unseren hauptwohnsitz so weit weg von ihm hätten...

nein, ich schrei' ihn nicht an, ich hab ihn noch nie angeschrieen, er ist ein freund, und schreien würde auch nicht helfen, es hilft ja nix! also sag ich: wir kommen, wenn wir eine badezimmertür haben! und wenn die arbeitsplatte soweit ist, daß wir dir beim einbau zur hand gehen können! es liegt an dir!!! na, sagt er, dann mache ich das eben nächste woche, klar, mach' ich, warum nicht?!

ja, klar, warum nicht? frauen am rande des nervenzusammenbruches...

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Samstag, 2. Februar 2008

baumschnitt mit unbekanntem

kleine städte, wie die, an deren rand die villa hildegard liegt, haben große vorteile, die natürlich auch gleichzeitig ihre nachteile sind, je nachdem. wenn man zum beispiel mehrere obstbäume hat, die seit jahren nicht mehr geschnitten wurden, dann erzählt man einfach davon. der freundin beim wein, dem freund in seiner werkstatt, dem bauleiter beim bauleiterfrühstück, der angestellten der freundin im blumenladen...

es gibt zwei methoden: entweder man fragt direkt, wozu ich offengesagt eine große neigung habe. man erzielt gute ergebnisse damit, aber es bringt nicht so viel spaß. kleinstadtadäquater (nein, nicht kleinstadtäquator!) ist es aber, ein bißchen um den brei herumzureden. das geht so:

auf die frage, wie es denn mit der villa hildegard vorangeht, sagt man: gut, sehr gut, sehr schön! dann macht man eine pause. warten, noch ein bißchen warten. dann seufzt man. nicht zu stark, man hat ja keine existentiellen probleme! nur so ein bißchen: ach, naja. die bäume. jetzt wieder warten. unbedingt eine nachfrage abwarten! was sei denn mit den bäumen?

naja, nichts eigentlich, schöne alte obstbäume eben, alt vor allem, aber wirklich schön, liebenswert, voller erinnerungen an kindheitstage, die man in der hängematte unter diesen bäumen zugebracht habe. pause machen. das gegenüber muß unbedingt gelegenheit bekommen, eine ähnliche geschichte zu erzählen, sich zu erinnern, zu schwelgen, eben einen kleinen schwatz halten zu können. weiter warten!

zurückgekehrt aus der erinnerung wird der kleinstadtbewohner, der dazu neigt, alles, was sich in seiner stadt abspielt auch für seine ureigenste sache zu halten, sagen: aber, naja, müßten die bäume denn nicht mal beschnitten werden? vorsicht! jetzt nicht aus der deckung kommen, schön den ball flach halten und in etwa so erwidern: ja, vielleicht, schon, könnte sein, wo du das jetzt sagst, habe ich auch schon mal gedacht, aber ich weiß ja nicht so viel über bäume, naja, geschnitten werden müssen sie wohl schon, oder?

und da ist er, der moment, wo das gegenüber zu hochform aufläuft, sein bestes und einfachstes gibt und dir die vorteile kleiner städte unter die nase reibt. in unserem konkreten fall sagte der bautischlerfreund, er würde mal seine mutter fragen, die kenne da einen alten gärtner, der in den örtlichen parks auch immer und schon seit jahrzehnten die obstbäume schneidet. er könne sich erinnern, daß seine mutter erzählt hätte, dieser mann würde das auch für andere leute machen gegen kleines geld.

so läuft das hier. ein großstadtbewohner hätte einem geraten, online die nächste baumschule zu suchen und dort zu fragen, ob sie denn auch alte bäume schneiden. fertig.

und wie steht es nun mit unseren bäumen? also: die mutter vom freund hat den mann gefragt, der hat gesagt, er macht es, würde sich beim freund melden, damit man zusammen mal in den garten fahren kann, um zu gucken. nach erfolgter diagnose würde der mann - und das sei eine unveränderliche bedingung! - dann auf den seiner meinung nach perfekten wintertag für den baumschnitt warten und dann zuschlagen. äh, schneiden.

das bedeutet mehreres: meine bäume werden vielleicht dieses jahr nicht mehr geschnitten, weil es bis jetzt ja schon keinen einzigen ordentlich kalten wintertag gab und vielleicht auch nicht mehr gibt. falls doch, kann ich nicht so schnell wie der mann vor ort sein, denn ich muß dafür 265 kilometer fahren. meine bäume werden also beschnitten, ohne daß ich dabei bin. meine bäume werden von einem mann beschnitten, den ich nicht kenne, dessen namen ich nicht weiß und den ich vielleicht nie zu gesicht bekommen werde, weil selbst die geldübergabe über die mutter des freundes laufen könnte. meine bäume könnten nach dem beschneiden aussehen wie amputierte rentner oder wie alte hippies, die sich endlich die haare geschnitten haben und jetzt auch wieder von jungen dingern angelächelt werden.

no risk, no fun. ohne vertrauen geht in kleinstädten gar nichts.

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Freitag, 11. Januar 2008

des bauleiters email des tages

erledigt:
schuppenriegel und sperrholz montiert,
malerarbeiten abgeschlossen,
schlitz unter den fensterrahmen im küchenbereich mit kalkputz abgedichtet,
vögel und damit sekundär auch die katzen gefüttert.

das sperrholz ist aus eiche und so schön, daß ich vor neid ein bißchen
blass um die nase geworden bin.

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haushülle fertiggestellt!



das foto oben von heute, foto unten vom 22. dezember 2003.

die hülle des hauses ist fertig! heute war es warm genug, also hat der junge-für-alles die fensterfaschen an der süd- und ostseite und den sockel fertiggestrichen. und fotos gemacht, isjaklar.

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Mittwoch, 2. Januar 2008

unsere erste woche

in der villa hildegard ist vorbei und ich bin ganz wehmütig und traurig, jetzt wieder nach hause zu fahren und das haus allein zu lassen in der kälte. obwohl der bauleiter beim bauleiterfrühstück am silvestertag gesagt hat, am besten ginge es dem haus, wenn wir gar nicht da wären. im winter!

das größte problem für das kleine haus ist die feuchtigkeit - und die ist eben menschengemacht: duschen, kochen (auch wenn wir bisher nur mit dem wasserkocher hantieren) und atmen. diese erste winterwoche verlief also immer im gleichen rhythmus: heizen, lüften, heizen, noch mehr lüften.

jetzt haben wir alles winterfest gemacht, was eine recht aufwendige prozedur ist: bei geöffneten wasserhähnen den haupthahn im keller abdrehen, bis oben nichts mehr kommt. alle hähne oben zudrehen (sonst gibt es später böse überraschungen). den spülkasten der toilette leer laufen lassen. dann mittels zweier weiterer hähne im keller den gesamten oberen strang leerlaufen lassen, das in eimern aufgefangene wasser im garten ausgießen. zum schluß frostschutzmittel für autokühler im verhältnis 1:1 mit wasser mischen (gut durchschütteln in einer flasche) und in die trapse gießen: waschbecken, toilette und bodenabfluß der dusche. um den machen wir uns am meisten sorgen: wenn der kaputtfriert, müßten wir den fußboden aufreißen!

zum schluß, während wir unser zeug ins auto verladen, dann noch eine großlüftung: während der kaminofen noch restwärme abgibt, stehen sämtliche türen und fenster des hauses offen.

eine woche haben wir ausgehalten und uns wohl gefühlt, obwohl noch so vieles sehr provisorisch und campingartig ist. ab jetzt wird es nur noch bequemer...

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eingang - jetzt und damals



bild oben von heute, bild unten vom 2. mail 2007. der bauleiter sagt, er liebt diese vorher-nachher-bilder.

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Freitag, 28. Dezember 2007

heuschrecken und küchenmöbel

die floristenfreundin bietet an, mit uns im floristentransporter zum möbelhaus zu fahren. wir sind gut vorbereitet, haben zuhause lange über- und festgelegt, welche fronten wir wollen und welche aufteilung. ja, genau, es geht um die küchenzeile für die villa hildegard. vormittags dann noch schnell nachgemessen, ob unsere fernannahmen stimmten, es stellt sich heraus, daß das innenmaß statt 3,75 m nur 3,70 m ist, die wände sind zwar außen gedämmt worden, aber offenbar auch nach innen gewachsen. aber das ist gut, wir werden keine 5-zentimeter-lücke in der zeile haben.

merken sie auf! gute vorbereitung bringt den mitarbeitern in der küchenabteilung große arbeitserleichterung! und unterschätzen sie niemals, niemals, niemals die fähigkeiten von floristen!

als wir abends zurück in unserem gartenhaus sind und ich schon ein schlechtes gewissen habe, daß unsere zarte freundin all die schweren pakete nimmermüde mit reingeschleppt hat, geht es richtig los: mutter und tochter, die wir noch schnell aufgegabelt haben, weil sie neugierig ist und endlich mal wieder unser häuschen sehen will, beschließen: wenigstens den tisch aufzubauen.

ich hatte unter protokolliertem protest des bauherren einen zugegebenermaßen wackligen billigtisch gekauft, weil ich eben ohne tisch nicht leben kann. nur so lange, bis der schöne, der richtige, der stabile tisch kommt. woher auch immer.

tisch aufbauen dauert bei mutter und tochter dreißig sekunden. der bautischlerfreundvater wird telefonisch hinzubeordert: er soll, aber pronto!, die leisten für den küchensockel mitbringen! und einen akkuschrauber!

nur mal so zur info: wir wollten die küche in ruhe und wie es unsere art ist bedächtig morgen aufbauen. beschaffung ist ja schon anstrengend genug. und noch einmal: unterschätzen sie floristen nicht: man könne ja wenigstens einen korpus aufbauen. nur einen, dann könne man ja mal sehen.

der bautischler kommt mit sockelbrettern, akkuschrauber und zwei flaschen bier. die floristenfreundin will rotwein, ob ich welchen hätte? das ist nun wahrlich eine überflüssige frage! und ich habe noch mehr, und ich muß alles, was ich habe, an die front werfen: cracker, käse, salami, schokolade, mandarinen und marzipanbrot. denn jetzt geht richtig die post ab, ein orkan bricht los, ach was, ein heuschreckenschwarm verwandelt das kleine ein-raum-haus in ein chaos aus pappen, folien, korpussen, scharnieren und gerufenen arbeitsanweisungen.

bauherr und bautischler bauen rasend schnell den sockel, sind aber dennoch zu langsam für mutter und tochter, die wie in trance küchenzeilenkorpusse zusammenbauen. noch einer! und noch einer! einsatz! ruft die floristin immer mal ihrer tochter zu, und beide schlagen synchron die rückseiten der schränke an ihren platz, dabei eine art kampfschrei ausstoßend. das tempo ist gnadenlos, der heuschreckenorkan wirbelt durch's haus, daß es eine freude und angst ist, der wackelige tisch wird leergefressen, der bauherr und ich tauschen über dem chaos immer mal wieder blicke aus: alles klar? alles in ordnung! die villa hildegard nimmt es gelassen, und ich frage mich, wann das alte haus das letzte mal so viel leben beschirmt hat...

um kurz vor zehn uhr abends fallen wir der floristin in den arm, als sie jetzt doch bitte auch noch schnell die fronten an die schränke -

aufhören! nach hause mit euch! das kind ist müde (wir sind müde)! bier und wein sind alle! besen, besen, seid's gewesen! und da zieht er ab, der schwarm, der sturm legt sich, wir sitzen erschöpft am wackeltisch und haben eine aufgebaute küchenzeile, die felsenfest miteinander verschraubt ist: alles paßt, nichts wackelt. und vom wein, der geschmeckt hat, gibt es demnächst eine ganze kiste als dank - versprochen!

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Mittwoch, 26. Dezember 2007

weihnachtsgeschenk



foto oben von heute - die graue umrandung des rechten fensters fehlt noch (es wurde zu kalt zum streichen). foto unten vom 20. märz 2007 - zustand mit abgerissenem windfang.

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der gute geist der weihnacht

im letzten tageslicht tragen wir die tausend von uns mitgebrachten dinge ins haus, motto: erst schleppen, dann staunen. korrektur: schleppen, heizen, staunen. die weihnachtswichtel haben sich in den letzten beiden wochen vor dem fest noch einmal richtig ins zeug gelegt. der maler, graf wetter von strahl (insiderwitz!), hat den dachstuhl in das gewünschte milchweiß und die innenwände in das ausgesuchte grau getaucht, das uns in den nächsten tagen je nach lichteinfall über seine wandlungsfähigkeit belehren wird: von kieselmüde bis flirrendflieder ist alles drin.

der bautischlerfreund ist über sich hinausgewachsen (insiderwitz!) und hat die fehlenden leisten an den giebelfenstern eingebaut (lasiert hat jemand anderes!), fenstergriffe drangeschraubt, die kippschere an einem der küchenfenster ergänzt und die kompletten fußbodenleisten verlegt. und sich irgendwann und erst nach langem zögern, wie er später beschwören wird, der einsamen bierflasche erbarmt, die wir beim letzten mal zurückgelassen hatten. und sie ausgetrunken. dies alles unter den strengen augen des guten hausgeistes, vulgo: bauleiter, dessen ziel es offenbar war, uns einen weihnachtsempfang zu bereiten, der unsere erwartungen übertrifft.

er hat graf wetter von strahl beim malern sekundiert, dem bautischlerfreund mehr als einmal in den hintern getreten, holz vom alten dachstuhl geschnitten und als kaminholz zurechtgelegt, den dreckhaufen direkt an den eingangsstufen beräumt, eine reserveflasche propangas bereitgestellt, gefegt, getan und gemacht bis zur letzten minute. und ja, natürlich hat der mann eine eigene familie und damit auch so ein paar erledigungen vor weihnachten zu tätigen...

geschleppt, geheizt, kaffee gekocht: staunen und freuen. wieder freuen. nochmal freuen. jedes eckchen angucken: freuen. umarmen. mehr heizen, rum- und einräumen, pause zum freuen machen. von freunden geschenktes vogelhaus in den pflaumenbaum vorm fenster hängen.

freut euch! hatte der gute geist in seiner letzten email vor unserer ankunft geschrieben. und wir geben jetzt unser bestes!

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Dienstag, 20. November 2007

geburtstagsbesuch


heute mit meiner mama anläßlich ihres geburtstages spontan zur villa hildegard ins weltdorf gefahren, kaffee gekocht, den kaminofen geheizt, die gebietskatze und die nachbarn begrüßt, alles bewundert und rumgewundert - und alles in geheimer mission, ich hatte niemandem bescheidgesagt. entsprechend herrlich das überraschte gesicht der richtkranzfloristenfreundin, als wir nach dem mittagessen in ihrem laden auftauchen: och! und am nachmittag anruf vom bauleiter: der tischler hätte sich über den geheizten ofen gewundert, als er heute vormittag den türrahmen für die badezimmertür eingebaut hat. wir müssen uns nur kurz verfehlt haben. ich rufe ihn an und flunkere ihm vor, ich wäre extra für ihn heute 265 kilometer gefahren, um ihm den ofen zu heizen. meine mama grinst. aber das macht sie ja heute den ganzen tag. herzlichen glückwunsch mama!

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Freitag, 9. November 2007

von skorpion zu skorpion


vor fast genau einem jahr haben wir den ersten arbeitseinsatz auf dem alten grundstück meiner oma gehabt und ein paar bäume gefällt (mit genehmigung, isjaklar). vor allem aber haben wir die lebensbäume vor der terrasse, "die wand" genannt, abgesägt. und dann verbrannt, viel verbrannt, ganz offiziell, es war brennzeit. aber eben nicht alles, ein großer haufen blieb noch. und am ende des tages habe ich meinem papa noch einmal unseren wunsch geschildert, das gartenhaus meiner oma zu einem wochenend- und ferienhaus auszubauen, zu einem kleinen zweitzuhause im weltdorf.

ein jahr später ist der holunder rechts neben der gartenpforte, der an diesem arbeitseinsatztag so schnell abgesägt worden ist, daß ich nicht einschreiten konnte, schon wieder auf fast zwei meter gewachsen. es ist brennzeit, die letzte, die es in einem november geben wird, und wir verbrennen den übriggebliebenen haufen vom letzten jahr.

der skorpionwind fegt in böen durch das flußtal, den hang hinauf zu uns und umtanzt das feuer. wie vor einem jahr gibt es regenschauer. aber anders als vor einem jahr scheint auch die sonne kurz durch die jagenden wolken, und es gibt ein neues dach, einen ganzen neuen dachstuhl, einen anbau, neue fenster und türen, es gibt warmes wasser und einen kaminofen, der das haus auf 24 grad heizt. und es gibt kaffee und gutes brot von bäcker rose mit butter. und uns tränen die augen immerzu, aber das ist der rauch, es ist nur der rauch vom feuer. und der novemberskorpionwind. und das glück, schon wieder.

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Donnerstag, 8. November 2007

das erste frühstück


nach der ersten nacht in der villa hildegard. gestern nachmittag das erste mal ankommen, ohne wieder wegzugehen. bleiben, die betten aufbauen, das erste mal in den noch nie gesehenen betten liegen. während im bad die armaturen angebaut werden vom bauleiter-mädchen-für-alles: scheiß armaturen. erst meckern, dann hinmuckeln, dann passen sie doch ganz wunderbar. das erste mal. licht einschalten, einen stecker in eine steckdose stecken. das erste mal für die genervten jungs pizza holen. und auch noch schnell die flex vom bautischlerfreund, um's ofenrohr passend zu schneiden. auch kaltes bier mitbringen. den kaminofen, von uns "mr. anderson" genannt, aufbauen, das erste mal anheizen. nach dem essen den durchlauferhitzer anschließen, wassertechnisch, und die sicherung fliegt raus. das erste mal wasser aus dem waschbeckenhahn, darunter noch kein waschbecken. wundern über die seltsame auf-und-zu-richtung der wasserhähne. wasser an die toilette anschließen. das erste mal auf die toilette gehen um 23.18 uhr, höchstselbst. das erste mal zusammen in den betten liegen und ins kaminfeuer gucken. in den dachstuhl gucken. fremden geräuschen zuhören. das erste mal schlafen, schlecht schlafen wegen der notmatratzen und weil es kalt wird - wir haben den gaswandheizer im bad ausgeschaltet über nacht: der erste fehler. morgens das erste mal gucken, wo die sonne aufgeht jetzt im november. das erste morgenlicht im haus und das erste mal rausgucken auf den pflaumenbaum, die meisen knabbern an den pflaumenmumien und wohl nicht zum ersten mal. das erste mal waschen mit kaltem wasser aus dem hahn und warmen wasser aus dem wasserkocher und in der mitgebrachten schüssel. der erste kaffee, im nachthemd, mit fleecejacke drüber, am kaminofen, im neuen alten haus, villa hildegard: das erste frühstück. reimt sich auf glück.

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Donnerstag, 1. November 2007

villa hildegard, lächelnd

unser haus macht ein freundliches gesicht am abend von allerheiligen. ich habe keine erinnerung daran, ob ich das haus jemals im dunkeln gesehen habe, mit licht hinter den fenstern. meine oma hat es ja nur im sommer benutzt und auch so gut wie nie dort geschlafen. und ich war ja immer mit der oma dort. mein vater kennt es vielleicht so, mit leuchtenden augen. er hat nämlich im halbstarken alter hier einige feten mit freunden gefeiert: sex, drugs and rock'n' roll. oh ja, oh doch, das volle programm, davon wird heute noch gesprochen. allerdings nicht sehr detailreich. als kind bleibt man ja immer ein kind für seine eltern, egal, wie erwachsen man ist. und kindern erzählt man eben nicht alles in allen einzelheiten.

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Montag, 29. Oktober 2007

rauhreif am montag


morgens um halb acht, wenn der bauleiter auf der baustelle erscheint, liegt auf unserem dach jetzt schon der rauhreif. und versilbert auch das gras vor dem haus - wo noch gras ist. die fette henne blüht immer noch vergnügt. jaja, schön ist es hier, und es sieht aus, als würde sich die sonne heute noch durch den hochnebel brennen... aber das eigentlich interessante auf diesem bild ist etwas anderes. na? na? noch einmal genau hinschauen, ja, dort, genau: die tür! die tür! die tür!

und? was noch, fragt der bauleiter später am montagabend: das ist ein suchbild für dich. der sockel! der sockel ist auch schon geputzt!

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Sonntag, 28. Oktober 2007

bewahren


"... daß vergangenes sich doch nur im poetischen eingedenken retten läßt. es sind dann nicht mehr die wirklichen orte der kindheit, die man bewahrt, sondern die art des erlebens, die mit diesen orten verbunden ist."

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Donnerstag, 25. Oktober 2007

wir haben eine tür!

aber noch kein foto davon. besser gesagt: wir haben zwei türen - haustür und die tür vom bad auf die kellertreppe hat er heute eingebaut, sagt der bautischlerfreund am telefon.

es geschehen doch noch wunder! auch bei holzwürmern! und das ist gut, weil morgen der putzer kommen will, um rings um die türen und auch das fensterbrett (jawohl, auch das fensterbrett wurde eingebaut!) endgültig fertigzuputzen. und das wiederum ist vorraussetzung dafür, daß die handwerker, die heute die wandfliesen verlegt haben und damit schon fast fertig sind, den fußboden legen können. und dann kann die toilette angeschlossen werden und die duscharmatur und der ofen. und wir können tatsächlich anfang november schon einmal in unserem haus übernachten. dann ist es zwar noch ungestrichen, aber wen stört's?

vom tischler hing jetzt also alles ab. und er hat die kurve mal wieder in letzter sekunde gekriegt...

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Mittwoch, 24. Oktober 2007

neues mantra: nicht schwach werden


ein kunststofffenster mit drei f, egal in welcher farbe, ist keine option! auch und eben gerade nicht als kellerfenster. aber ich kann verstehen, warum man mir solche vorschläge macht. die frau, bei der ich mir die wunderbare farbberatung geholt habe, hat es mir gesagt und mich gewarnt: am ende, auf der zielgeraden, wenn alle nur noch genervt sind, darf man nicht schwach werden! und auch, wenn bauleiter und handwerker schwach werden, weil alles eben nur noch nervt, weil sie fertig werden wollen, weiter zum nächsten, und in unserem fall größeren projekt, muß der bauherr stark sein.

man läßt nicht vom bautischlerfreund schöne holzfenster und -türen bauen mit allem schnick und schnack und sonderwunsch und sonderfarbe und sonderschön, um dann ein kunststofffenster mit drei f für den keller zu akzeptieren. wenn man das macht, wenn man einknickt, ärgert man sich sein ganzes leben darüber. weil man eben deswegen dort immer hinguckt, zum kellerfenster. auch, wenn man sonst niemals hingucken würde, zum kellerfenster. der ärger und das wissen um die eigene schwäche lassen einen hingucken.

wer soviel mühe und zeit und geld investiert, soll sich selber treu bleiben. auch, wenn's den bauleiter nervt. der aber dann doch kurz danach ein ordentliches kellerfenster findet. klar, teurer als drei f, aber eben aus metall. und auch eine lösung dafür hat, daß dieses fenster kleiner ist als die fensteröffnung: dann wird die öffnung eben kleiner gemauert. punkt und schluß. ganz einfach.

stark bleiben ist ganz einfach. ich muß nämlich nie mein kellerfenster angucken. und mich dabei ärgern.

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Donnerstag, 18. Oktober 2007

ich habe solche sehnsucht!


und deswegen habe ich jetzt zuhause auf dem fensterbrett einen kleinen sehnsuchtsschrein mit dingen, die in die villa hildegard sollen.

fast alles ist im internet ersteigert für kleines geld und stammt aus der erbauungszeit des hauses, den dreißiger jahren. heute war das kleine blumenbuch aus der insel-bücherei nr. 281 in der post: bei wikipedia habe ich herausgefunden, daß es das erste insel-buch mit mehrfarbdruck der reihe war und 1933 erschienen ist. das erscheinungsjahr steht nämlich leider nicht drin - aber wozu gibt es das internet?!

meine mutter hat gestern einen posten alte haushaltswäsche an mich abgetreten, alles stücke, die wir in der familie haben seit vielen jahren. darunter auch gefühlte dreitausend stoffservietten, bestickte kleine deckchen und auch ein paar alte frotteehandtücher, mit denen ich mich seit meiner kindheit abgetrocknet habe. vieles davon wird nun auch bald im gartenhaus zum einsatz kommen. genau wie die uralte rosa plasteschüssel, in der ich schon als baby gesitzbadet habe...

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Freitag, 12. Oktober 2007

die eingelagerte einrichtung

endlich auch gesehen: den kaminofen, die stahlrohrbetten, das waschbeckengestell, neu pulverbeschichtet und schon ein bisserl eingestaubt. kommode und waschbecken sind auch noch da. also dort, sicher eingelagert beim bautischlerfreund. nein, nicht in der werkstatt. seine familie hat da noch so ein altes haus daneben - aber das ist eine andere geschichte...

der kaminofen, schon längst bezahlt und vom tischler liebenwerter weise und mit einem kasten bier vergolten vom kaminhändler abgeholt, ist recht hell anthrazitfarben. das ist schön, so wird er keinen allzu starken farblichen konstrast zum rest des hauses bilden.

die stahlrohrbetten sind wie geordert in einem ral-weiß und offenbar vollständig vorhanden. wirklich wissen werden wir das erst, wenn wir sie zusammenbauen. das material wirkt aber tatsächlich sehr stabil.

das waschbeckengestell, das ein alter beistellwagen aus einem krankenhaus war, ist zwar abgebrannt und neu weiß pulverbeschichtet, sieht aber noch alt aus, was gut ist. sehr charmant!

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und noch ein gemetzel fällt aus

anrücken beim bautischlerfreund: haustür gucken. das muß ich in seiner werkstatt machen, weil in meinem haus ist sie ja noch nicht! nachdem er gestern abend schon seinen vielerprobten dackelblick ein paar stunden lang um entschuldigung heischend auf uns gerichtet hatte, empfängt er uns jetzt in seiner werkstatt mit eben diesem.

dazu sollte ich vielleicht erklären, daß wir beim bautischlerfreund und seiner frau, der richtkranzherstellerfreundin übernachten. weil wir ja noch nicht in unserem eigenen haus übernachten können!

also: dackelblick. lächeln lächeln lächeln. und dann das totschlagsargument, die allzweckwaffe, der schlüsselreiz, auf den ich immer immer reagiere: er zeigt auf unsere tür. da liegt sie, erst halbfertig, und er ist gerade jetzt dabei, an ihr zu arbeiten. und ist jetzt schon schön, wunderschön, geradezu großartig in meinen augen. wieder so ein stück gutes handwerk, wie er es schon mit den fenstern abgeliefert hat. wie er es immer abliefert, wenn er denn endlich mal was liefert.

fragender dackelblick zu mir: ja doch, ich liebe ihn, ich liebe seine arbeit, und er weiß es ja. und ich will es auch nicht verbergen. warum auch?

ich hab' ja keinen igel zu kämmen, wie man hier sagt. ich muß nicht einziehen in die villa hildegard, ich möchte nur, daß sie auch mal fertig wird. und das dauert eben; das hat seine gründe. und manchmal hat es eben keine gründe. so what?! aber was sie machen, meine handwerker, wenn sie es machen, ist immer schön. nein, es ist großartig.

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das gemetzel fällt aus

heute früh um neun treffen mit dem bauleiter vor ort. in erwartung preußischer truppen hatte der mann vorgesorgt: als ich als erstes außen um mein haus lief, hörte ich von innen ein geräusch, ein ticken oder tropfen? was ist das? der bauleiter grinst: naja, ich dachte, morgens will man es im bad doch warmhaben, oder?

charmeoffensive erster teil: eine gasflasche, die er extra mitgebracht hatte, um uns den gaswandheizer in aktion zu zeigen. und trotz fehlender türen war es warm im bad! naja, zumindest, wenn man direkt vor dem heizenden heizer stand...

charmeoffensive zweiter teil: espresso, vor ort frischgekocht! und genau dort, wo später unsere küchenzeile stehen wird und heute noch kein fußboden, sondern nur eine kiesschicht existiert. auf einem ebenso extra mitgebrachten miniaturcampingkocher und aus einem espressokännchen. mit porzellantassen und möchtest du zucker? milch? ein löffel zum umrühren vielleicht? und lächeln lächeln lächeln.

mhm, das funktioniert. preußen, die es warm haben und frischen espresso bekommen, zeigen keine volle kampfbereitschaft mehr. dem bauleiter heute den kopf abzureißen wegen terminverzug am bau fällt also aus. gnädig.

aber beim nächsten mal will ich champagner!

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Dienstag, 9. Oktober 2007

das zwiebelt!

die neuen bilder von fenstern und gaswandheizer kamen heute per mail vom bauleiter, begleitet von den dürren worten: habt ihr schon gehört, dass dieses jahr kein zwiebelmarkt stattfindet?

was übersetzt bedeutet: der fertigstellungstermin für die schlafbereitschaft ist nicht zu halten. wir wollten nämlich kommendes wochenende zum ersten mal in der villa hildegard übernachten...

das kommt jetzt nicht überraschend, erinnert mich aber doch daran, wie ein preußischer könig mit solchen nachrichten umzugehen pflegte: auf terminverzug am bau wurde von ihm gern mit dreißig tagen haft für den verantwortlichen auf der festung spandau reagiert. sofort anzutreten. der so bedachte erfuhr vom königlichen zorn durch mindestens zwei wachsoldaten, die bei ihm erschienen und freundlichst zum unverzüglichen aufbruch mahnten. pack schon mal dein köfferchen, bauleiter!

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Montag, 1. Oktober 2007

sans souci

ja, natürlich gibt es auch an der vorderen fassade schon ein fallrohr an der regenrinne! nichts spritzt hier herum, das wasser wird schön vom haus weggeleitet. nur: wohin eigentlich? mhm...

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Freitag, 14. September 2007

die früchte unseres geldes



die fotos sind vom mai und von jetzt.

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Donnerstag, 6. September 2007

da will man ja nicht tot über'm zaun hängen

aber als pulli aus dem fenster im bad - das ist doch schön, gell?! als wir über die größe der beiden fenster dort sprachen, war mir wichtig, daß sie groß genug sind, um ordentlich rausgucken zu können. dem immer auf sicherheit bedachten bauherren fiel dazu ein, daß es auch schön ist, wenn man selbst ganz hindurch paßt: im falle eines brandes und wenn alle anderen fluchtwege abgeschnitten sind.

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die netten brandenburger

wo um alles in der welt haben sie denn die ganzen arztschränke her? frag ich den netten herrn, bei dem ich letzte woche einen schrank gekauft habe. wir sind heute siebzig kilometer aufs land gefahren, um ihn abzuholen, das spart fast hundert euro versandkosten. und schön ist es hier draußen auch noch.

auf dem hof des verkäufers stehen viele schöne arztschränke in vielen alten schuppen. aber eben nicht nur schränke. sondern auch op-lampen, beistellwagen aus arztpraxen, ultraschallgeräte, infusionsständer und - jede menge gynäkologische untersuchungsstühle.

naja, sehen sie, das ist so: eigentlich will ich immer nur die gynäkologischen stühle. aber wenn ich dann bei den ärzten bin, dann sagen die immer, ich muß auch noch die schränke und den ganzen anderen kram mitnehmen. kein keks, kein krümel! sagt der nette mann mitten auf dem land in brandenburg und lächelt etwas zahnlos. seine nette frau lächelt auch. hinter dem bretterzaun bellen gefühlte zwanzig hunde, sind aber nur vier.

na, und die stühle verkauf' ich als ausstattung an s-m-studios. beide lächeln ganz gelassen. na klar, super geschäftsidee! sag ich. dank internet geht heute alles. auch die ausstattung von sadomasostudios aus dem ländlichen raum heraus.

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Donnerstag, 30. August 2007

ich sehe alles!


auch wenn der bauleiter viele fotos ohne kommentar schickt. mitunter schwant mir, daß er mich testen will: wie aufmerksam ist die bauherrin? aufgabe: welches detail ist jetzt realisiert? die firstziegel!

wir hatten nämlich noch keine: mit den historischen biberschwänzen kamen nämlich keine firstziegel, und man braucht firstziegel, ohne firstziegel ist ein dach wie ein regenmantel ohne kapuze. also hat der bauleiter ebenfalls alte firstziegel aufgetan, für dreifuffzich das stück, wie er sagt. schnäppchen über schnäppchen...

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Dienstag, 28. August 2007

tischlein-deck-dich

hat die frau von der pulverbeschichtungsbude heute am telefon gesagt: ihr tischlein-deck-dich ist fertig! nach nur einer woche! angesagt waren vierzehn tage.

heute abend also die weltbeste freundin vor ort angerufen und beim blaubeer-marmelade-kochen gestört: ob sie bei gelegenheit vorbeifahren und abholen könnte? naisjaklar, sagt sie: hab ich ja angeboten! donnerstag vielleicht. nur die ruhe, sag ich, eilt nicht. wäre aber sehr sehr nett! das wird aber viel marmelade. wie bitte? ach ja.

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Dienstag, 21. August 2007

die katze mit den braunen augen

es regnet in strömen, als wir uns mit unserem bauleiter heute an der villa hildegard treffen. aber das dach ist ja dicht, nur am schornstein dringt etwas nässe ein, aber dort ist der anschluß auch noch nicht fertiggestellt. daß das thema nässe in form einer veritablen hiobsbotschaft später an diesem tag noch eine rolle spielen wird, wissen wir jetzt noch nicht...

und bevor wir mit den details loslegen, müssen wir erst einmal loswerden, wie gut uns alles bisher gefällt, wie schön es geworden ist: das dach, der dachkasten, die regenrinne, die schilfdämmung, darauf der erste putz, die fensterrahmen. unserem bauleiter gefällt auch, was er heute zum ersten mal seit seinem urlaub wieder sieht. nur mit der unordnung auf dem grundstück hadert er noch ein bißchen, während ich mich eher darüber freue, daß die baggernarben langsam zuwachsen, die tonnen heruntergefallener kornäpfel von den ameisen fast vollständig aufgefressen sind und mein alter pflaumenbaum so viele noch unreife früchte trägt. ich stelle ihn mir im nächsten jahr vor, wenn die blauen pflaumen vor der lavendelfarbenen hauswand hängen...

aber jetzt bitte nicht träumen, sondern die weitere planung besprechen, jaja, schon gut. also werden zukünftige steckdosen im bad angezeichnet und die höhe der armaturen festgelegt. damit ich mir das vorstellen kann, werde ich auf zwei zementsäcke gestellt, um so die noch nicht vorhandene endgültige fußbodenhöhe für mich zu simulieren. ah, schon besser! jetzt kann ich auch aus meinen badezimmerfenstern gucken, sehr schön!

dann legen wir endgültig das licht fest: über beide fenster im bad kommen leuchten, auf fünf deckenbalken im haus nach oben strahlende strahler, parallel zu drei balken zusätzlich seilsysteme mit halogenleuchten, die nach unten auf arbeitsfläche und tisch und seitlich auf die westwand licht werfen. das alles, damit der elektriker möglichst nächste woche seine kabel ziehen kann. da dies fast alles getrennt schaltbar sein soll - inklusive außenleuchten - bekommen wir eine schalterbatterie am pfeiler rechts neben der eingangstür, aber das wissen wir ja schon lange.

der elektriker hatte ja die geniale idee, einen hauptschalter für das ganze haus einzubauen: so muß man nicht im keller die sicherungen ausschalten, sondern kann die komplette hauselektrik über diesen einen schalter an der tür an- und abschalten. liebe zukünftige besucher - keine panik! dieser schalter wird so angebracht, daß man nicht aus versehen drankommt und plötzlich alles duster ist.

irgendwann wird es uns dann doch zu feucht und ungemütlich, also wird der rest der besprechung in die neue küche des bauleiters verlegt und wir lernen blümchen kennen: die erste katze mit braunen augen, die ich in meinem leben sehe, braun wie der kastanienhonig, den wir als urlaubsmitbringsel aus frankreich geschenkt bekommen.

und während wir beim kaffee sitzen und über fliesen und kaminöfen, zinkblechfensterbretter und haustüren sprechen und darüber, daß unser bauleiter jetzt ganz urlaubserholt und voller elan ist, kommt von der baustelle die schreckensnachricht. aber das ist eine andere geschichte...

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Sonntag, 19. August 2007

mehr licht!


durch das neue fenster im westgiebel fällt jetzt licht in den teil des hauses, der bisher immer sehr dunkel war. es ist zwar etwas bewölkt heute, aber man sieht trotzdem, daß die sonne genau um diese zeit durch dieses fenster scheint - große freude!

und wie man sieht, haben es sich die bauarbeiter in diesem verregneten sommer mit dem alten wackligen campingtisch und der nicht minder betagten gartenbank im haus gemütlich gemacht... schließlich haben wir ja ein dichtes dach!

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war da was?


war da was? mit dem dach? nö, oder? hat doch immer schon so ausgesehen, gell!

das war unser erster eindruck, als wir heute ankamen und das neue dach schon von weitem sahen. die ehre dieses effekts gebührt den gebrauchten biberschwänzen - das dach sieht aus, als hätte es schon immer so ausgesehen. und auch der rest des hauses ist im jetzigen zustand schon ein versprechen: am ende, wenn alles fertig ist, wird das haus so aussehen, als wäre es eben ein altes haus, das mal ein bißchen neue farbe bekommen hat. uns so soll es sein.

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Montag, 13. August 2007

kippen und drehen

anruf vom bautischlerfreund: er ist auf unserer baustelle und es riecht nach vergorenen äpfeln. mhm, das weiß ich wohl. aber nein, er ruft an, um zu fragen, auf welche seite das kippfenster hin soll. wenn du davor stehst rechts, sag ich. und wenn ich drin stehe, fragt er. dann links. zum badezimmeranbau hin. dort soll das spülbecken sein, und die spülbeckenarmatur wäre einem drehflügel im weg.

schickst du fotos, frag ich noch - bittebitte! ich versuchs, sagt er.

wann kommt ihr denn mal wieder? nächste woche wahrscheinlich, sag ich, wir wollten euch noch anrufen und fragen, ob wir bei euch schlafen können. nächste woche? na, da sind doch dann eure fenster drin, da könnt ihr doch schon in eurer laube schlafen! ja, aber noch keine toilette, sag ich. ach, hab dich mal nicht so, lacht er: dann gehst du eben runter zum fluß...

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Donnerstag, 2. August 2007

wort des tages: muckeln

ich muckele, du muckelst, er/sie/es muckelt...

der elektriker muckelt am angebot, soll aber nächste woche schon mal ein paar leitungen legen. sagt der bauleiter. der bautischlerfreund muckelt an der fensterfarbe, hat aber mit dem zimmerer vereinbart, nächste woche wenigstens schon die blendrahmen einzubauen. sagen wir dem bauleiter, weil wir das gestern vom bautischlerfreund erfahren haben. ja, wir telefonieren mitunter direkt mit den handwerkern, wenn sie geburtstag haben.

der putzer mit dem großartigsten namen aller handwerker muckelt nicht, sondern dämmt vielleicht sogar schon nächste woche das haus mit schilfplatten. sagt der bauleiter. der zimmerer/dachdecker legt morgen die biberschwänze, ja morgen, morgen ist freitag. und ich bin auch auf eurem dach, sagt der bauleiter: ich tausche frondienst gegen frondienst. nein nein, da wird nicht gemuckelt, der bauleiter ordnet sich dann den anweisungen des dachdeckers unter. rollentausch an biberschwanz: das muckelt sich schon!

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Donnerstag, 26. Juli 2007

die liebe und die farben

es ist immer schön, mit fachleuten zu sprechen. egal wieviel man sich einbildet z.b. über farben zu wissen, bleibt man doch amateur = liebhaber, und ein profi sieht anders aus bzw. die dinge anders an. heute also farbberatung, die unter der hand auch noch zur einrichtungsberatung und -unterstützung mutiert. aber erst, nachdem wir eine stunde über das glück, die liebe und unser bekenntnis zur ehe gesprochen haben. ich will keine cremefarbenen servietten bei meiner hochzeit!, sagt die farbberaterin. und ich sage, daß man bei seiner hochzeit genau das haben kann, was man selbst will und nix anderes. wann sonst, wenn nicht an diesem tag, kann und darf man über jedes detail selbst bestimmen?!

minus diese eine stunde sprechen wir dann zweieinhalb über farben, genauer: welche wandfarbe paßt zu unserem dachstuhl und den estrichziegeln für den fußboden? am ende habe ich zwei farben, die passen und schön sind: ncs s1502-r50b und ncs s1502-r. erstere ist mein favorit, aber mein mann soll ja auch noch ein wort mitreden und etwas entscheiden können. liebe läßt entscheidungsfreiraum - siehe oben.

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Donnerstag, 19. Juli 2007

kleider machen leute!


und das steht sich doch gleich ganz anders im garten als in jeans und shirt, gell?!

gesicht und hut muß ich leider vorenthalten - wir wollen hier doch noch ein wenig die anonymität wahren...

am ende der bauarbeiten werden wir aber dann doch einen abspann machen, und dann wird namentlich genannt, wer es erlaubt. ehre, wem ehre gebührt.

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ein talentierter mann


was ein ordentlicher handwerker auf der walz ist, der in kluft arbeitet und seinem zuhause drei jahre lang nicht näher als fünfzig kilometer kommen darf, der kann auch pinkfarbenes schleifenband an den richtkranz binden und muß nicht auf die floristin warten! und da ich ihm hier - 265 kilometer von meinem zuhause entfernt - keine kost und logis anbieten konnte, lade ich ihn ein, bei uns unterzukommen, sollte er einmal in unserer heimatstadt sein...

auf meine laienhaft-besorgte frage, wo denn der kranz hängen könnte, der dachstuhl sei ja nicht mehr offen, gucken mich die beiden zimmerer mit leichtem grinsen in den augenwinkeln an: man würde eben eine latte an den giebel nageln - fertig ist der richtkranz über dem dach.

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Freitag, 22. Juni 2007

der bauleiter weiß alles

und jetzt auch, daß ich dieses baublog führe. er hätte neulich mal im internet was über betonstufen gesucht und sei dabei doch tatsächlich auf eine website gestoßen, die villa hildegard heißt...

sagt's und sieht dabei ganz entspannt aus. steht ja auch nur gutes drin, oder? jaja, wäre schon in ordnung so. und praktisch, er müsse ja dann keine baudokumentation mehr machen.

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frühstück bei tiffany

na, nicht doch: frühstück beim bauleiter natürlich. wir stehen mit frischen brötchen und dem versprochenen kasten bier vor seiner tür. ja, das bier, das versprochene, für das motorsensen der wiese, bevor die bagger kamen.

die nachricht des morgens: er hat es tatsächlich geschafft, ein weiteres angebot von einem zimmerer/dachdecker einzuholen. der mann hat damit den preis für das schnellste angebot (innerhalb von drei tagen!) gewonnen. es liegt preislich zwischen den beiden anderen, die wir schon hatten, und das ist gut. denn wie sagt mein papa immer: niemals mit dem teuersten und niemals mit dem billigsten arbeiten.

die beste nachricht aber ist: der mann kann nächste woche anfangen! nächste woche! schon nächste woche! es geschehen noch wunder mitten im bauboom...

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Mittwoch, 6. Juni 2007

alt oder neu?

der bauleiter erzählt, er hätte vor kurzem auch noch mit ein paar zimmerleuten ein paar getrunken - äh, gesprochen:

ob man nicht gleich einen neuen dachstuhl aufs haus setzen soll? zur erinnerung: der alte dachstuhl ist gestückelt, er besteht aus zwei teilen, weil erst später, wahrscheinlich nach dem krieg eine terrasse aufgemauert und überdacht worden ist. in diesem teil des dachstuhl sieht man, daß baumaterial knapp war damals: sie haben altes holz und alte balken verwendet.

der dachstuhl ist eigentlich in ordnung, an ein paar nassen balkenköpfen müßte man vielleicht rum- oder etwas anfrickeln, aber er ist in ordnung! und könnte nach aussage des onkel b. genannten statikers auch die neuen, alten biberschwänze tragen.

aber es soll ja auch ein anbau dran mit einem flachdach. und angesichts der bastelei, die der anschluß zwischen altem dachstuhl und anbaudach bedeuten würde, kamen die herren zimmerer wohl auf die idee mit dem komplett neuen dachstuhl. kann ich wohl nachvollziehen, daß das aus ihrer sicht einfacher wäre.

es stellen sich zwei fragen:
1. gibt es einen kostenunterschied, und bitte signifikant?
2. will ich mich von dem alten dachstuhl trennen?

und schon sind wir drin in einer art denkmalschutz-debatte, die manch einer angesichts des objektes wohl für extrem albern halten würde. jaja, ich bin auch nicht blöd, ich weiß, daß die villa hildegard nicht das schloß tiefurt ist...

aber das seltsame ist, daß der ganze prozeß eine eigendynamik entwickelt, die mir nicht ganz geheuer ist. zur erinnerung:

wir haben das alte außenplumpsklo abgerissen, warjaklar. wir haben den windfang abgerissen, was in teilschritten verlief und nicht von anfang nach dem motto: hau weg den scheiß. wir reißen die alten dielen im ehemaligen "wohnzimmer" raus - weil sie morsch und nicht zu erhalten sind. wir haben zwischenwand und die decke zum spitzboden rausgerissen, um luft zu schaffen - darüber mußte ich keine sekunde nachdenken. wir werden alle fenster gegen neue (holz)fenster austauschen, weil die alten marode sind und der minimalen wärmedämmung, die wir dem haus verpassen werden, nicht entsprochen hätten. wir werden das haus dämmen, ein bißchen, von außen und mit schilfrohrmatten, weil ich kunststoffscheiß nicht schätze und keine delle im haus haben will, wenn ich mich mal mit dem ellenbogen dagegenlehne - igitt!

was ist jetzt noch übrig vom alten gartenhaus meiner oma hildegard? vier wände und die frühere zimmertür, die wir als tür zum badezimmer recyceln werden. und der alte dachstuhl. ja, genau, das war's. wenn ich den dachstuhl jetzt auch noch ersetze, ist verdammt und zum heulen wenig übrig vom alten haus: vier wände und eine tür, ich sag's nochmal.

und das, liebe freunde und leser, ist eine denkmalschutzdebatte! das hat etwas mit schutz zu tun, schützen zu wollen, was bedeutung hat. ob persönliches oder amtlich verbrieftes denkmal ist dabei zu vernachlässigen. den tränen in den knopflöchern gegenüber steht - trara! - der pragmatismus. dessen heilsamer, weil nüchterner kraft ich ebenfalls sehr wohlwollend gegenüberstehe.

zwickmühle, mühlsteine, konflikt erkannt?

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Dienstag, 15. Mai 2007

angebot tiefbau bekommen

gerade eben. kurz angeguckt, bis zur letzten seite gescrollt, endsumme gesehen, tief durchgeatmet.

entscheidung getroffen: heute abend nicht mehr! verdrängen, verdrängen, verdrängen...

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Montag, 14. Mai 2007

montag, halb zehn in deutschland

und immer noch kein angebot über schacht- und erdarbeiten...

dafür ein telefongespräch mit dem tischlerfreund über sein angebot von gestern abend. details, details.

und morgen fliegen er und seine frau ein paar tage nach bergen, norwegen. ich wünsche einen schönen urlaub.

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Mittwoch, 2. Mai 2007

vergißmeinicht und akelai


lange waren wir nicht mehr hier, seit dem 11. märz sind schon gute sieben wochen vergangen. da waren die schneeglöckchen schon fast abgeblüht, aber die krokusse waren schön und einzelne blausternchen und primeln zeigten sich. ansonsten sah aber alles so aus, wie es im frühen märz eben aussieht.

und nun: was für ein unterschied und welche freude! der flieder hinter der von uns sogenannten sitzgrotte blüht und sieht aus wie eine weiße wolke, die in den garten gefallen ist. und mir fällt erst jetzt auf, daß ich nicht hätte sagen können, welche farbe dieser flieder hat, ich konnte mich nicht daran erinnern.

und abgesehen von flieder und den obstbäumen, die ihre blütenblätter schon zu den gänseblümchen auf der wiese niederschneien lassen, blühen tulpen und hyazinten und maiglöckchen und akelai und vergißmeinicht und ein ganz kleiner ranunkelstrauch und ein mispelstrauch. glaub ich jedenfalls, daß das ein mispelstrauch ist, mhm. außerdem verfügen wir über eine stattliche anzahl an pfingstrosen, die überall als wegbegleiter oder am gartenzaun stehen. an manchen knospen ist sogar schon farbe zu sehen. sogar der birnbaumstumpf von dem verrotteten baum, den wir im november umsägen mußten, treibt wieder aus. leider wird ihm das nicht viel nützen, denn er liegt direkt auf dem zukünftigen weg zur schuppentür...

und natürlich gibt es jede menge gewächse, die ich nicht kenne, noch nicht. na gut, die fette henne ist ja noch leicht zu identifizieren, aber wie heißt denn dieses zeug mit den großen fleischigen blättern, den roten stengeln und den pinkfarbenen blütenständen? mhm, das kann ich nicht so gut leiden, glaub ich.

aber das beste an all dem ist: es wächst, ohne daß ich es gieße! es wächst einfach so, obwohl es auch hier schon ewig nicht mehr geregnet hat. und das wird es auch in zukunft tun und tun müssen, denn ich bin nicht oft genug da, um einen garten zu haben, der jeden tag pflege braucht. ich brauche einen garten für faule bzw. abwesende - und den habe ich offensichtlich schon!

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Samstag, 28. April 2007

tiefbauleistungsverzeichnis

ich hoffe ihr habt noch nerven... entschuldigung für die verzögerte abarbeitung der tiefbauplanung. einerseits hatte ich in den letzten anderthalb wochen kaum zeit mich zu kümmern, andererseits sind des architekten fähikeiten eher im bereich hochbauplanung und deren darstellung als bei der erstellung von
tiefbauleistungsverzeichnissen zu finden. für die weitere planung geloben alle besserung!


schreibt der bauleiter. und bringt damit erst einmal alle minister meines inneren kabinettes zur ruhe, die in den vergangenen tagen jede sitzung mit dem ruf: "einmarschieren, einmarschieren!" beendeten. gut, daß ich nicht der könig von preußen bin - gut für den architekten. architekten wurden nämlich früher gern mal dreißig tage in der festung spandau festgesetzt, wenn bauverzögerungen an den herrschaftlichen projekten auftraten. hach ja! (tiefer seufzer)

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Freitag, 30. März 2007

wort des tages:

aufsparrendampfbremsbahn

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Donnerstag, 8. März 2007

alles ist schon gut so

finden wir. mit den eindrücken aus diesen vier fotos (siehe unten) sind wir schon sehr zufrieden: alles wirkt ganz logisch und passend für das haus und uns. bis jetzt haben wir gute entscheidungen getroffen und das läßt uns hoffen, daß es so weitergeht. ein guter anfang!

und übermorgen fahren wir runter und besprechen mit unserem bauleiter die nächsten schritte...

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Sonntag, 25. Februar 2007

hinfahren und aufräumen

hilft ganz wunderbar gegen den es-geht-noch-nicht-los-frust. also gestern hergefahren und heute aufgeräumt: sperrmüll von aufhebenswertem getrennt, keller von oben bis unten saubergefegt, einen großen teil vom baum- und strauchschnitt verbrannt und die alte, morsche hecke vor dem zaunfeld, das heraus muß, gerodet, steine geborgen. eroberung und aneignung des ortes, psychohygiene. schimpfende, im tieflug das grundstück kreuzende amseln. die entdeckung des tages: eine ganze sammlung alter im-nu-dosen. ich sags euch: irgendwo hier liegt auch noch das bernsteinzimmer begraben - wir müssen es nur noch finden!

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Sonntag, 4. Februar 2007

die frau mit den tulpen

französische tulpen genau gesagt! da sie die schneeglöckchen in meinem garten gelassen hat, fiel die wahl auf diese extroordinären, meint: besonders langstieligen tulpen. von denen ich dann erst einmal fünf zentimeter abschneide und mir damit einen berechtigten rüffel einfange. ich banause!

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Donnerstag, 1. Februar 2007

die frau mit den schneeglöckchen

ob sie mir ein sträußchen schneeglöckchen mitbringen solle, fragt die freundin. sie ist zur villa hildegard gefahren, um ein paar kleine dinge für mich zu retten, von denen die meisten aber fort sind. dann gehörten sie wohl doch noch der pächterin...

sie steht in meinen garten und ruft mich an und fragt, ob sie mir schneeglöckchen mitbringen soll, weil sie in ein paar tagen zu uns kommt. und noch viel mehr als über diese frage, die einer floristin wohl gut zu gesicht steht, freue ich mich einfach darüber, daß sie dort ist. durch den garten und das kleine haus geht und sich umsieht und ich sie bitten kann, das haus zu grüßen von mir.

und es ist mir ganz gleich, ob jemand anderes es albern findet zu glauben, was ich glaube: das häuser und gärten menschliche gesellschaft brauchen, daß man sie nicht zu lange allein lassen darf, weil sie sich sonst mit einsamkeit und traurigkeit vollsaugen und in der zeit verloren gehen.

und meine freundin findet das nicht albern, überhaupt nicht, und es ist gut, nicht nur einen bauleiter zu haben, der bald seine handwerkertruppen schickt, sondern auch einen menschen, der das haus ein bißchen streichelt von zeit zu zeit: alles wird wieder gut...

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Dienstag, 23. Januar 2007

ermunterung

erstmal sieht es dann aus wie lausitzer tagebau, aber danach wird's besser.

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Montag, 22. Januar 2007

bauleiter?

bist du verrückt geworden? für 25 quadratmeter?!
verrückt? auf diese frage sollte man im zweifelsfall immer mit ja! antworten.

aber im ernst: ich wohne 265 km von der villa hildegard entfernt! da ist es schon schick, wenn man jemanden vor ort hat, der alles koordiniert und morgens auf seiner baustellenrunde den handwerkern vors schienbein tritt, falls nötig.

und ja, das ist ein kleines gartenhaus, aber es macht keinen unterschied, ob sie für 25 oder 150 qm wohnfläche einen schacht für trink- und abwasser übers grundstück ziehen. zum beispiel. jaja, es ist nur ein kleines gartenhaus für ein paar wochenenden im jahr und hoffentlich im sommer auch mal für ein, zwei oder drei wochen. aber die grundsätzliche entscheidung ist immer: betreibt man so ein umbauprojekt auf heimwerker-baumarkt-mach-ich-selbst-oder-der-kumpel-rumfrickel-niveau oder professionell?

eben! und darum: bauleiter!
und jajaja: professionelle arbeit kostet richtiges geld + mehrwertsteuer. so what?

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Samstag, 20. Januar 2007

weiterer anreiz

bauherrin zum bauleiter:
du darfst auch das material-was-ich-noch-nie-einsetzen-durfte verbauen!

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begehung und ja-wort

das macht mich ganz fertig: wir rennen ums haus, in den keller, die beiden zimmerchen hoch und runter, der bauleiter in spe klopft mit dem hammer überall dran und schlägt teile von meiner villa hildegard ab. und schon wieder einen großen putzfladen vom sockel runter. schnüffelt im keller um sich und befindet: riecht gut. rupft eine alte pvc-fliese vom küchenboden, findet drunter alte steinplatten und befindet, das dieser teil des hauses wohl zuerst einmal nur eine terasse gewesen sei. guckt im windfang meinem finger nach in richtung schimmelige stelle und meint, abreißen wäre wohl doch in ordnung. sagt immer: muß man mal sehen. mal sehen. mhm. na, mal sehen. das macht mich ganz fertig.

und deswegen frage ich ihn dann schließlich ganz direkt, ob er denn nun heiraten wolle?

mein mann steht daneben und grinst, der bauleiter in spe grinst auch, und ich gucke grimmig: ich will jetzt endlich wissen, ob er sich die jacke anzieht, es zu seinem projekt macht, für uns arbeitet, ob die villa hildegard sexy genug ist, wo sie doch so klein ist, ach, alles so klein und ja nur ein gartenhaus und er mit all seinen großprojekten, hörsälen, die zu wohnungen umgebaut werden, schlössern, die zu retten sind, baugesundheit, erdwärmekörben, neueste dämmtechnologien, heizungen, die man anrufen kann -

also?

ja, sagt er. sagt ja und wird zum bauleiter.

aber er sagt immer noch: mal sehen. ja, was denn nun? erklär's mir! na, wir müssen mal sehen, was uns hier überhaupt alles erwartet, wir brauchen als erstes ein paar sondierungsarbeiten!

ach so! sondierungsarbeiten! ja klar! ähm, was bitte sind sondierungsar....
(to be continued...)

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Dienstag, 16. Januar 2007

vorsichtige anfrage:

"und da könnt ihr ja dann mal überlegen, das auch an freunde, naja, zu vermieten..."
na, deshalb erzähl' ich dir das ja!

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Freitag, 12. Januar 2007

mantra (zur entspannung)

es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.
es sind nur 25 qm.

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